Gesellschaftliche Debatte: Das Konzept der „ChancenZeit“ und ein Gesellschaftsjahr
Stärken, was uns verbindet: Pflichtzeit für unsere Gesellschaft – unter diesem Titel lud die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) am 3. Dezember 2024 zu einer Veranstaltung in ihre Akademie nach Berlin ein. Im Fokus stand das Konzept der „ChancenZeit“, ein Projekt, das junge Erwachsene nach dem Schulabschluss dazu verpflichten soll, ein Jahr lang in einem gesellschaftlich relevanten Bereich mitzuwirken. Die möglichen Einsatzfelder reichen von sozialen und kulturellen Einrichtungen über ökologische und karitative Projekte bis hin zur Bundeswehr. Ziel ist es, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und jungen Menschen wertvolle Einblicke sowie Erfahrungen zu ermöglichen.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Redebeitrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Zwei Tage vor dem Internationalen Tag des Ehrenamts hob er die Bedeutung von freiwilligem Engagement für unsere Gesellschaft hervor und betonte, wie wichtig es ist, junge Menschen frühzeitig an ehrenamtliches Engagement heranzuführen.
In einer anschließenden Diskussionsrunde brachten zahlreiche junge Teilnehmer*innen Ideen zur attraktiven Gestaltung einer solchen „ChancenZeit“ ein. Ihre Vorschläge zeigten: Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es entscheidend, den Bedürfnissen und Interessen junger Menschen gerecht zu werden.
Unsere Perspektive als Paritätische BuntStiftung Thüringen
Als Paritätische BuntStiftung Thüringen verfolgen wir die Diskussion um ein Gesellschaftsjahr mit großem Interesse. Wir begrüßen Initiativen wie die „ChancenZeit“, sehen aber die Freiwilligkeit als entscheidenden Faktor für den langfristigen Erfolg und die Nachhaltigkeit eines solchen Modells.
Seit 2011 setzen wir den Bundesfreiwilligendienst (BFD) in Thüringen um, seit 2014 auch als Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). In diesen Programmen haben unzählige Menschen – jung und alt – die Möglichkeit genutzt, sich gesellschaftlich einzubringen, neue Perspektiven zu gewinnen und wertvolle Anerkennung für ihr Engagement zu erfahren. Unsere Erfahrung zeigt: Eine pädagogische Begleitung ist hierbei unerlässlich.
Um Freiwilligendienste weiter zu stärken, setzen wir uns dafür ein, bestehende Angebote zu verstetigen und auszubauen. Ein Gesellschaftsjahr kann ein weiterer Schritt in die richtige Richtung sein, um das Ehrenamt in Deutschland zu fördern und innovative Wege zu gehen.